Das Bildmaterial ist schon „betagt“, denn es stammt aus dem Sommerurlaub 2017. Ich war in Lissabon für ein Fotoprojekt und habe einen meiner geliebten Stadtspaziergänge gemacht. Mehr oder weniger ziellos durch die Gassen der Alfama streifen. Hier und dort anhalten, das eine oder andere auf Film oder Sensor festhalten. Sehr entspannend für mich. Die Bilder sind mit einer Nikon F90X und diversen Festbrennweiten (35mm/50mm/85mm) entstanden. Der Film war ein Agfaphoto APX100@100 entwickelt in 510Pyro (Jay DeFehr). Sieht recht körnig aus, ist es aber nicht. Die Bilder werden demnächst auch noch auf Baryt Papier ausbelichtet.
Mit Sicherheit hatte ich schon mal erwähnt, dass ich sehr gerne in Lissabon bin. Dazu gefallen mir die Portugiesen an sich sehr gut. Entspannt, offen, freundlich, genießerisch – nur positiv habe ich sie bisher kennen gelernt. Das mag in Lissabon selbst vielleicht nicht ganz so sein, wie im restlichen Land, aber tendenziell ist es so. Lissabon ist inzwischen ziemlich überlaufen und Touristen laufen einen quasi über den Haufen, egal, wo man sich gerade befindet. Das ist sicherlich ein Treiber für den „Künstler“, der an mehreren Stellen den Spruch „Mass Tourism = Human Pollution“, also „Massentourismus ist menschliche Umweltverschmutzung“ angesprüht hat.
Erwähnenswert vielleicht noch der Fotograf, der Touristen verkleidet fotografiert – und zwar mit einer analogen Kamera auf Fotopapier. Er erzeugt also Unikate. Das Vorgehen ist sicherlich für den erfahrenen Analogiker kein Frage: erst auf Papier das Bild ablichten, anschließend entwickeln und fixieren (auf das Wässern wird nicht zu viel Wert gelegt, weshalb die Leute wahrscheinlich nach zwei Jahren wieder kommen müssen). Dabei entsteht ein Negativ au Fotopapier. Anschließend baut er kurz die Kamera um, um dann das Negativ wieder auf Papier abzufotografieren. Dabei entsteht dann letztlich das Positiv, was die Touristen mit nach Hause nehmen können.